


















Bei unserer letzten Reise hatten wir wollten wir das beruehmte Theatro Colon besuchen. Damals war das Theater wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Die urspruenglich angesetzte Zeit von einem Jahr verlaengerte sich auf ueber vier Jahre. Geldmangel und die suedamerikanisch flexiblen Zeitangaben machen auch bei Kultur keinen Unterschied. Fuer unseren letzten halben Tag wollten wir darum die Chance nutzen mit einmal kurz einen Blick in das Innere zu werfen. Der Besuch des Theaters ausserhalb der Vorfuehrungen ist im Rahmen einer Fuehrung jederzeit moeglich. Frueh um 9:00 Uhr und puenktlich zum ersten Fuehrungstermin standen wir an der Ticketkasse. Ein paar andere kulturhungrige warteten dort schon und hatten sich aber bislang nicht bis zur Kasse getraut. Dort angekommen brach der Verkauf spontan zusammen. Erst wollte der Computer nicht. Dann wollten sich die Tickets nicht finden lassen. Unsere Frage nach dem Beginn der Fuehrung brachte den Mann hinter der Kasse ins Schwimmen und so sagte er die erste Gruppe waere bereits unterwegs und das obwohl er selbst vor wenigen Augenblicken das erste Ticket des Tages an uns verkauft hatte. Aus uns unbegreiflichen Gruenden durften wir nur im Foyer fotografieren und das obwohl aktuell keine Proben stattfanden. Das Theater mit seinen sechs Ebenen und der opulenten Ausstattung ist wirklich beeindruckend. Die Balkone sind in kleinere Logen mit 4 – 6 Sitzplaetzen aufgeteilt. Ueber unzaehlige Tueren gelangen die Besucher so zu ihren Plaetzen - ein wirklich koenigliches und sehr exklusives Ambiente. Waehrend im Theater Ruhe herrschte war davor die eigentliche Show im Gange. Ein Truppe aelterer Herrschaften in bunten Kostuemen und Instrumenten aus Papier waren auf dem Weg zu einem nahegelegenen Park um dort eine Gruppenaufnahme zu machen. Der Musikverein ohne echte Instrumente feierte Jubilaeum. Im Hintergrund bellte und klaeffte es als haette man die Besatzung eines ganzen Tierheims freigesetzt. Die besondere Liebe der Porteños zu Hunden geht nicht soweit das sie selbst mit ihren Hunden Gassi gehen wollten. Fuer diesen Fall gibt es professionelle Gassigeher. Gemeinsam im Schlepptau mit 10 oder mehr Hunden gehen sie zu abgezaeunten Bereichen im Zentrum. Die lieben Tiere werden dann dort entweder festgebunden oder duerfen sich zusammen mit allen Rassen dieser Welt die Seele aus der Schnauze bellen und so viele Haufen machen, wie sie in dieser Zeit schaffen. Dann geht es wieder zurueck zu ihren Herrchen. Am anderen Ende des Platzes wurde ein Film gedreht. Die Stadt wollte uns scheinbar nicht gehen lassen ohne uns die ganze Show geboten zu haben. Die letzten Stunden bummelten wir durch San Telmo. Hier werden Schilder noch gemalt und viele kleine Geschaefte mit selbst gemachten Dingen lassen die Zeit verfliegen. Dazu ein wunderbarer Sommertag und immer wieder Tango. Buenos Aires wir kommen wieder. Um 15.30 Uhr wartete unser Taxi, um uns zum Flughafen zu bringen. Noch einmal Migrationszettelchen ausfuellen und ein letzter Stempel in den Pass und wir waren auf dem Weg in die Kaelte. Fuer den hohen Entspannungsgrad unseres Urlaubs gab es eindeutige Indizien. Gaby konnte sich partout nicht mehr an ihr Passwort fuer die Arbeit erinnern und die Geheimzahl fuer mein anderes "zuhause gebliebenes" Konto ist einstweilen in meinem Kopf nicht mehr auffindbar - ein gutes Zeichen.