Aktuell sind wir in San Jose de Jachal. Gestern sind wir noch bis Uspallata gekommen und hatten dort unsere Mopeds kurzerhand in der Shoppingpassage des Hotels geparkt. Die morgentliche Suche nach dem verlorengegangenem Strom an Gabys Motorrad zog sich noch etwas in die Laenge. Doch jetzt kann den Naviknecht uns auch wieder in die Irre fuehren. Jedenfalls macht er das gerne hin und wieder. In meiner irren Vorstellung hatte ich mir ausgemalt in den kurzen sechs Wochen bestimmt nicht einmal das Werkzeug zur Hand nehmen zu muessen. Aktuell habe ich alles schon mehrfach ausgepackt, wieder zusammengepackt, um bislang noch nie gebrauchten Teile zum Einsatz zu bringen. Nach getaner Arbeit gab es ein argentinisches Fruehstueck mit mindestens 7 Sorten Zucker. Das Medialuna klebte sich direkt am Gaumen fest und wollte sich nur mit viel Kaffee wieder loesen. Die anderen Teilchen ueberboten sich an Suessstaerke. Mit Zuckerguss und kandierten giftgruenen Fruechten, mit Zuckerfaeden, mit Zuckerpuddingmasse ...
Gaby hielt sich stark zurueck. Und auch ich hatte das Gefuehl nicht nachsuessen zu wollen. Den laendlichen Ursprung in Uspallata merkt man auch im Supermarkt. Neben Klopapier, Bohnen in Dosen und Marmelade gibt es auch hier ein Regal fuer Hufeisen. Das praktische 4er Pack oder auch einzeln. Schoen nach Groessen und Einsatzzweck gestaffelt. Von Uspallata machten wir uns auf den Weg nach San Jose. Eine kleine Strasse fuehrte direkt aus dem Oertchen in die Berge und sollte laut Karte wieder hinter Mendoza auf die Ruta 40 muenden. Die auf unserer Karte als befestigte Strasse ausgewiesene Rute enpuppte sich als schoene Schotterstrecke. Auf halber Strecke hielten wir bei einem Restaurant und fragten den Kellner nach einer Karte. Der gute Mann wollte besonders hoeflich sein und erzaehlte uns das ganze Repertoire. Ja?! Gaby verfiehl auf die prima Idee nach der Empfehlung des Hauses zu fragen was ein schichscsihschs....... war.
Irgendwas mit Ziege. Wir orderten den Geheimtipp und liessen uns ueberraschen. Leider hatten wir ganz die speziellen Vorlieben der Argentinier fuer besonders fettig, gerne knorpelig und triefend oelig vergessen. Was kam war ein gute Mischung aus all diesen Leckereien. Unsere Ziegenschwarte wurde von Suesskartoffeln begleitet, die den gesamten Inhalt einer Frituese in sich aufgesogen hatten und gekonnt mit reichlich Honig im Suessegrad angehoben waren. Als besonderes Bonbon des Hauses fand ich liebevoll von einem Fettlappen umrahmt einen fein gebaratenen Ziegenhoden oder heisst es Ziegenbockhoden? Ich kann nicht sagen ob ich recht oder links auf meinem Teller hatte. Jedenfalls teilte ich mir diese Spezialitaet scheinbar mit einem weiteren Gast, weil Gaby leer ausging. Als ich bezahte kam der Kellner ploetzlich mit einer kleinen Plastiktuete um die Ecke. Und ich fuehlte mich stark an eine andere Situation erinnert. Gleucklicherweise war es nicht der zurueckgelassene Hoden sondern nur ein kleiner suesser Nachtisch fuer die Reise. Argentinier kennen den Begriff der Untersuckerung bestenfalls nur von Hoeren und Sagen. Gaby besuchte noch schnell die Toilette der Erlebnisgastronomie. Eine kleine Kerze sorgte fuer die Illumination des Geschehens. Vielleicht lassen sich so die Reinigungsintervalle auch etwas flexibler gestalten.
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