Mittwoch, 5. Januar 2011

Wie viel von was macht Wenig zu Viel?

Ich weiß wirklich nicht warum sich kurz vor der Abfahrt die Mengenfrage immer wieder aufs Neue stellt. Und dabei ist nicht ein Relikt aus der pädagogischen Experimentierphase der 70’ Jahre gemeint, bei denen die Älteren unter uns einen kleine Plastikschachtel mit lauter Rechtecken, Kreisen, Dreiecken und Quadraten in ihrem Ranzen hatten, mit denen sie spielerisch die Schnittmenge erlernten. Nein, die Mengenfrage beim Wegfahren ist da viel profaner. Reichen 5 Unterhosen für 6 Wochen? Sind 6 die Nummer sicher? Oder sind 3 eventuell auch genug? Denn wenn man das am Körper befindliche Exemplar brav mitzählt, kommt man bei 3 eigentlich schon auf 4. Was rein zahlenmäßig nicht schlecht klingt. Wenngleich mir persönlich die Zahl 5, ganz unbenommen von irgendwelchen Volumina, deutlich sympathischer ist. Eine wirklich verbindliche Antwort auf meine Fragen suche ich in der Regel vergebens. Trotz aller mittlerweile begangenen Reisen kann ich mich nie daran erinnern, wie viel ich von was dabei hatte. Und was viel wichtiger wäre, was ich besser zuhause gelassen hätte. Bei einigen wenigen Dingen gelingt mir das. Doch bei Kleidung leide ich ganz eindeutig unter Socken und Unterhosen-Alzheimer. Da ich nicht dazu neige über meine Packhistorie Buch zu führen ereilt mich diese Frage immer wieder aufs Neue. Ganz nebenbei fände ich es zwar aktuell recht hilfreich aber irgendwie auch merkwürdig bis kauzig eine Sockenliste zu führen. So startet der Packvorgang meist mit einer kleinen Menge, die im Nachgang um das ein oder andere Reservestückchen erweitert wird und mündet im eigentlichen Einpacken. Spätestens unförmige Ausbeulungen und nicht mehr verschließbare Reisverschlüsse mahnen dann zur Reduktion. Dieser Prozess verläuft mehrmals, weil sich gerne immer neue Dinge finden, die sofort an die Stelle der aussortierten Sachen treten. Diesen Umstand habe ich als die eigentliche Ursache der Erinnerungslücken ausgemacht. Ständig neue Impulse geben dem Langzeitgedächtnis keine Chance sich final auf die schließendliche Anzahl von Socken zu konzentrieren. Während der Reise ist man mit tragen und waschen beschäftigt. Und nach der Reise ist sowieso alles egal – auspacken, waschen, wegpacken lautet hier die Devise. So werde ich wohl bis auf weiteres noch einiges solange zusammenstellen, bis ich den Eindruck habe es sollte passen. Und wer weiß, vielleicht gibt es in weiter Zukunft eine Socken-, T-Shirt- und Unterhosenliste. Doch das hebe ich mir für später auf, wenn diese Liste, mitsamt anderer Kauzigkeiten, besser mit dem Alter harmoniert.

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