Auf unserem Weg von San Jose nach Belem folgten wir der Ruta 40, die sich ploetzlich von ihrem Fahrbahnbelag trennte und in Schotter und rote Erde ueberging. Das Ganze wirkt wie eine Wildwest Szenerie. Als die ersten grossen Kakteen am Wegesrand auftauchten machte ich mir die Muehe fuer ein Bild einen kleinen Huegel zur erklimmen. Wenige Kilometer spaeter draengelten sich die stacheliegen Gewaechse am Wegesrand geradezu um einen der vorderen Plaetze. So ist das halt mit der Natur - alles unvorhersehbar. Wenigstens gilt das fuer Stadtkinder. Zwischen roten Felsen gelegen fanden wir an unserer Strecke eine besonders huebsche Walfahrtstaette fuer die Volksheilige von Argentinien. Die Difunta Correa zog Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihrem Kind aus, um ihren Mann aus dem Herr des Facundo Quiroga zu befreien, welches im Unabhaengigkeitskrieg gegen die Spanier kaempfte. Sie erreichte ihren Mann aber nie und stuerzte in der Wueste, in der Naehe von San Juan. Ohne Wasser und Proviant kam sie bald um. Gauchos fanden die Tote und das lebendige Kind. Wie durch ein Wunder stroemte auch nach dem Ableben der Frau noch Tage lang Milch aus ihren Bruesten. Die Argentinier opfern aus diesem Grund leere Wasserflaschen an den Strassenraendern in den kleinen Walfahrtsstaetten. Hoehepunkt der Verehrung ist das Osterwochenende. An diesen Tagen stroemen 200.000 Menschen nach Vallecito zum Grab der Difunta Correa. Die Kirche hat sie nie anerkannt und bekaempft die Schutzheilige offiziell. Ein Umstand, der den durchschnittlichen Argentinier nicht in die Irre treibt und ihn scheinbar eher dazu anspornt ganz unfreiwillig Muelltrennung fuer eine gute Sache zu betreiben. Der gelbe Sack wird wohl noch auf Jahre nicht in diesen Breitengraden ankommen. Die Pilgerstaetten der Difunta Correa sind aber schon aus der Ferne durch grosse Ansammlungen von Plastikflaschen auszumachen. Um das Grab der Heiligen hat sich ueber die Jahre mittlerweile eine ganze Stadt mit Tankstelle und eigener Polizeistation gebildet. Ueberhaupt ist die gute Difunta auch fuer alle anderen Wunder zustaendig. In San Juan solle es ein Museum mit kuriosen Dankesgaben fuer die Heilige geben. Ein Ausstellungsstueck bildet der BMW eines Mannes, der beim Fischen in den Fluss fiel und lebend wieder herauskam ist noch nachvollziehbar. Fuer was aber 7200 Toilettenpapierrollen gestiftet worden sind, ist nicht beschrieben. Aber mir dreangt sich der Verdacht auf, das diese Gabe irgendetwas mit Verdauung zu tun haben muss.
Freitag, 21. Januar 2011
Eine Heilige fuer alle Wege
Auf unserem Weg von San Jose nach Belem folgten wir der Ruta 40, die sich ploetzlich von ihrem Fahrbahnbelag trennte und in Schotter und rote Erde ueberging. Das Ganze wirkt wie eine Wildwest Szenerie. Als die ersten grossen Kakteen am Wegesrand auftauchten machte ich mir die Muehe fuer ein Bild einen kleinen Huegel zur erklimmen. Wenige Kilometer spaeter draengelten sich die stacheliegen Gewaechse am Wegesrand geradezu um einen der vorderen Plaetze. So ist das halt mit der Natur - alles unvorhersehbar. Wenigstens gilt das fuer Stadtkinder. Zwischen roten Felsen gelegen fanden wir an unserer Strecke eine besonders huebsche Walfahrtstaette fuer die Volksheilige von Argentinien. Die Difunta Correa zog Mitte des 19. Jahrhunderts mit ihrem Kind aus, um ihren Mann aus dem Herr des Facundo Quiroga zu befreien, welches im Unabhaengigkeitskrieg gegen die Spanier kaempfte. Sie erreichte ihren Mann aber nie und stuerzte in der Wueste, in der Naehe von San Juan. Ohne Wasser und Proviant kam sie bald um. Gauchos fanden die Tote und das lebendige Kind. Wie durch ein Wunder stroemte auch nach dem Ableben der Frau noch Tage lang Milch aus ihren Bruesten. Die Argentinier opfern aus diesem Grund leere Wasserflaschen an den Strassenraendern in den kleinen Walfahrtsstaetten. Hoehepunkt der Verehrung ist das Osterwochenende. An diesen Tagen stroemen 200.000 Menschen nach Vallecito zum Grab der Difunta Correa. Die Kirche hat sie nie anerkannt und bekaempft die Schutzheilige offiziell. Ein Umstand, der den durchschnittlichen Argentinier nicht in die Irre treibt und ihn scheinbar eher dazu anspornt ganz unfreiwillig Muelltrennung fuer eine gute Sache zu betreiben. Der gelbe Sack wird wohl noch auf Jahre nicht in diesen Breitengraden ankommen. Die Pilgerstaetten der Difunta Correa sind aber schon aus der Ferne durch grosse Ansammlungen von Plastikflaschen auszumachen. Um das Grab der Heiligen hat sich ueber die Jahre mittlerweile eine ganze Stadt mit Tankstelle und eigener Polizeistation gebildet. Ueberhaupt ist die gute Difunta auch fuer alle anderen Wunder zustaendig. In San Juan solle es ein Museum mit kuriosen Dankesgaben fuer die Heilige geben. Ein Ausstellungsstueck bildet der BMW eines Mannes, der beim Fischen in den Fluss fiel und lebend wieder herauskam ist noch nachvollziehbar. Fuer was aber 7200 Toilettenpapierrollen gestiftet worden sind, ist nicht beschrieben. Aber mir dreangt sich der Verdacht auf, das diese Gabe irgendetwas mit Verdauung zu tun haben muss.
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