Bei vielen Dingen ist es wie in der Mode – das Meiste kommt wieder. So ist es auch mit dem neuen Stollenvieh von Gaby. Durch den Unfall waren wir ins Nachdenken gekommen, ob ein leichteres Motorrad als die KTM Adventure beim Reisen nicht eigentlich die bessere Wahl wäre? Geschwindigkeit und Leistung haben bei unseren Reisen bislang nie eine Rolle gespielt. Umgefallene Eisenviehcher aufrichten oder reisemüde Motorräder auf schmalen Brettern in Pickups bewegen mussten wir dagegen hin und wieder. Wir suchten nach einigem Überlegen nach einer Suzuki DR 350 mit "Knöpfchen" in "gutem" Zustand. Abgeliebte und niedergerittene DRs ohne E-Starter gab es schon für eine Hand voll Euros zu erwerben – alle Überraschungen inklusive. Schon vor einigen Jahren hatte Gaby so ein Exemplar mit Geschichte. Dieses Motorrad verfügte damals auch nur über einen Kickstarter, was in manchen Situationen sich zu recht schweißtreibenden Zwischeneinlagen führte. Schön heiß gefahren wollte das gute Stück nach dem Tanken gerne mit Nachdruck gebeten werden. Ein Umstand, der hin und wieder das Ehrgefühl einiger Männer inspirierte sich zu wohlwollenden Nachhilfeunterricht im Antreten hinreißen zu lassen. Nach gut und gerne 50 Versuchen ohne den kleinsten Mucks der kleinen Suzuki, war zumeist das gewinnende Lächeln Schweißperlen gewichen und die selbstsichere Zuversicht wandelte sich in Verzweiflung, Wut oder in ein plötzlich Zeitproblem – "das hatte ich ja total vergessen, ich muss jetzt dringend weiter…". Mit einiger Übung hatten wir herausgefunden wie der kleine Einzylinder leichter anging. Doch trotz aller Tricks und Kniffe gab es immer wieder Momente, wo Stille herrschte und nur der eigene Pulsschlag für Bewegung sorgte und der stossweise Atem das einzige regelmässige rhythmische Geräusch blieb. Dementsprechend ging kein Weg am E-Starter vorbei. Wir fanden ein "fast" neues, altes Motorrad mit schlappen 1.900 km auf dem Tacho. In den folgenden Monaten reiste das neue Familienmitglied fast mehr Kilometer auf dem Hänger kreuz und quer durch Deutschland als es auf dem Tacho hat, um die notwendigen Änderungen über sich ergehen zu lassen. Mit geänderter Federung, niedriger Sitzbank, großem Tank, stabilem Gepäckträger und vielen anderen kleinen Goodies ausgestattet ist die Suzuki jetzt im Reisedress und fertig für Südamerika. Ich werde mit meinem Tankfahrzeug die Benzinversorgung auf der kommenden Reise sicherstellen und in Momenten, wo die kleine Suzuki sich leichtfüssig durch die Erde gräbt versuchen mit meinen Eisenhaufen zu folgen. Das Schaffell auf der Sitzbank ist der Versuch der abgepolsterten Sitzbank einen Hauch von Bequemlichkeit zu geben. Aber selbst wenn dieses Fell noch seine Haare sträuben könnte, haben wir einen gewissen Verdacht, das dieser Sitzplatz auch dann noch keine Oase der Gemütlichkeit werden wird. Aber vielleicht kann man dieses Problem auch einfach aussitzen?
Samstag, 1. Januar 2011
Kleiner, leichter, härter
Bei vielen Dingen ist es wie in der Mode – das Meiste kommt wieder. So ist es auch mit dem neuen Stollenvieh von Gaby. Durch den Unfall waren wir ins Nachdenken gekommen, ob ein leichteres Motorrad als die KTM Adventure beim Reisen nicht eigentlich die bessere Wahl wäre? Geschwindigkeit und Leistung haben bei unseren Reisen bislang nie eine Rolle gespielt. Umgefallene Eisenviehcher aufrichten oder reisemüde Motorräder auf schmalen Brettern in Pickups bewegen mussten wir dagegen hin und wieder. Wir suchten nach einigem Überlegen nach einer Suzuki DR 350 mit "Knöpfchen" in "gutem" Zustand. Abgeliebte und niedergerittene DRs ohne E-Starter gab es schon für eine Hand voll Euros zu erwerben – alle Überraschungen inklusive. Schon vor einigen Jahren hatte Gaby so ein Exemplar mit Geschichte. Dieses Motorrad verfügte damals auch nur über einen Kickstarter, was in manchen Situationen sich zu recht schweißtreibenden Zwischeneinlagen führte. Schön heiß gefahren wollte das gute Stück nach dem Tanken gerne mit Nachdruck gebeten werden. Ein Umstand, der hin und wieder das Ehrgefühl einiger Männer inspirierte sich zu wohlwollenden Nachhilfeunterricht im Antreten hinreißen zu lassen. Nach gut und gerne 50 Versuchen ohne den kleinsten Mucks der kleinen Suzuki, war zumeist das gewinnende Lächeln Schweißperlen gewichen und die selbstsichere Zuversicht wandelte sich in Verzweiflung, Wut oder in ein plötzlich Zeitproblem – "das hatte ich ja total vergessen, ich muss jetzt dringend weiter…". Mit einiger Übung hatten wir herausgefunden wie der kleine Einzylinder leichter anging. Doch trotz aller Tricks und Kniffe gab es immer wieder Momente, wo Stille herrschte und nur der eigene Pulsschlag für Bewegung sorgte und der stossweise Atem das einzige regelmässige rhythmische Geräusch blieb. Dementsprechend ging kein Weg am E-Starter vorbei. Wir fanden ein "fast" neues, altes Motorrad mit schlappen 1.900 km auf dem Tacho. In den folgenden Monaten reiste das neue Familienmitglied fast mehr Kilometer auf dem Hänger kreuz und quer durch Deutschland als es auf dem Tacho hat, um die notwendigen Änderungen über sich ergehen zu lassen. Mit geänderter Federung, niedriger Sitzbank, großem Tank, stabilem Gepäckträger und vielen anderen kleinen Goodies ausgestattet ist die Suzuki jetzt im Reisedress und fertig für Südamerika. Ich werde mit meinem Tankfahrzeug die Benzinversorgung auf der kommenden Reise sicherstellen und in Momenten, wo die kleine Suzuki sich leichtfüssig durch die Erde gräbt versuchen mit meinen Eisenhaufen zu folgen. Das Schaffell auf der Sitzbank ist der Versuch der abgepolsterten Sitzbank einen Hauch von Bequemlichkeit zu geben. Aber selbst wenn dieses Fell noch seine Haare sträuben könnte, haben wir einen gewissen Verdacht, das dieser Sitzplatz auch dann noch keine Oase der Gemütlichkeit werden wird. Aber vielleicht kann man dieses Problem auch einfach aussitzen?
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